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einfach mit dem Fuß wippen. Vielleicht bin ich nicht objektiv, wenn ich der Band Porter ein grandioses Album attestiere, weil ich einer der Supporter bin, aber angesichts dieser Produktionsleistung ist mir das egal. Wer Objektivität benötigt, soll sich eine Kamera kaufen. Allen anderen lege ich die CD “Wolkenstein” ans Herz. Ohne Schnörkel spielt sich der von der Band propagierte “Maximum Alternative Rock” unter deine Haut. Dabei hat das alles eher aussichtslos angefangen. Damals, mit dem Crowdfunding.

Irgendwie hat Ulf Hundeiker mich auf die Seite geschubst und gemeint, hier müsse man unterstützen. Bis dahin hatte ich von der Band noch nie gehört. Und auch ohne ihre Musik zu kennen, fand ich die Idee, ein Album über die Crowd zu finanzieren, sehr sexy. Es war ja grade die große Diskussion über Künstler, Kunst, Produkte und Urheberschaft ins Netz geschwappt, sodass ich dort für mich eine Verbindung erkennen konnte. Man sollte noch wissen, dass die Musik von Porter zudem GEMA frei ist. Ihr könnt die CD kaufen, die natürlich aus dem Presswerk mit Booklet kommt, oder die Musik über zahlreiche Quellen im Netz genießen. Alles recht unkompliziert und ich sah und sehe im Crowdfunding eine Chance, gute Musik nicht nur über Majorlabels zu vertreiben, wo die Bands zumeist von der Profitgier aufgefressen werden. Kann man aber auch anders sehen. Ich sehe es halt so und habe die Chance zur Unterstützung mit vielen anderen Leuten wahrgenommen. Außerdem gefiel mir die Musik von Porter auch noch. Die EP Damocles ist richtig gut.

Doch nun zu Wolkenstein, die große CD der Dortmunder Band Porter. Unabhängig von der Musik hört man der CD sofort eins an: Sie ist professionell abgemischt worden. Einfach klasse. Satter Sound kommt aus den Boxen an die Ohren. Schon alleine das ist lohnenswert wie ich finde, wenn man im Hinterkopf behält, wie diese CD entstanden ist. Doch damit nicht genug. Der Gesang klingt erwachsener, ausgereifter und vielfältiger als jemals zuvor. Bisher hatte ich diesen als einen kleinen Minuspunkt wahrgenommen, doch Wolkenstein belehrt mich eines anderen. Ich glaube, das gleichnamige Lied zur CD ist ein besonders gutes Beispiel für die Weiterentwicklung der Band insgesamt. Im Ohr bleibt hier auch der Bass, der unaufgeregt aber bauchlastig seinen Lauf spielt und so dem Song die nötige Tiefe verleiht.

Ich bin kein professioneller Musikkritiker wie Ulf Hundeiker, der mit einer Latte von Kriterien und eigener Musikerfahrung an so eine CD geht. Deswegen möchte ich euch einfach die CD empfehlen. Eine eigene Erfahrung ist die beste Erfahrung von allen. Auf der offiziellen Homepage könnt ihr euch weiter informieren, die CD kaufen oder über Soundcloud kostenlos streamen. Wohlgemerkt: kostenlos, nicht umsonst! Insgesamt ist Wolkenstein eine runde Sache. Nicht nur als CD, sondern als Gesamtkunstwerk. Die Titel erinnern an die Namensgebung bei Bal-Sagoth, weil sie teilweise recht lang sind. Die Musik ist durchdacht, intelligent und entfacht emotionale Gewitter. Ich will an dieser Stelle noch mal den Sänger herausstellen, der mich persönlich am meisten positiv überrascht hat. Was nicht über die geniale Leistung der restlichen Bandmitglieder hinwegtäuschen soll!

Wenn sich bei euch einrichten lässt, können wir uns alle am 05.10.2013 um 19:00h im Wittener Treff in der Mannesmannstraße in Witten (Ruhrpott) zur CD Release Party treffen. Ich konnte die Band schon live sehen und verspreche einen wundervollen Abend mit guter Musik und sehr, sehr sehr netten Menschen. Der Eintritt beträgt 5€ an der Abendkasse. Karten können ggf. noch bei Porter bestellt werden. Und nun bereite ich mich musikalisch vor.

Im Original erschienen am 27.9.2013 auf auf westsidebogger.de

 

Im Orginal vom WestSideBlogger am 1. Oktober 2012

Porter ist nicht Vollkommen Egal

 

via westsideblogger

Sie kennen das bestimmt. Da findet ein Konzert an einer Ihnen unbekannten Location mit Ihnen unbekannten Bands statt, und Sie gehen trotzdem hin. Oder grad deswegen. Wie auch immer. Sie gehen hin, um fest zu stellen, dass 99% der Bands Punk oder ähnliches, äh, fabrizieren. Nur diese eine Band, die spielt keinen Punk. Aber was erzähle ich, fangen wir doch von vorne an.

Diese Episode beginnt eigentlich bei einem Crowdfunding-Projekt. Über die Website von Ulf Hundeiker wurde ich auf die Band Porter aufmerksam. Porter spielt eine ganz eigene Variante des Rocks. Sie klingen modern, ohne in den Mainstream abzurutschen, sie spielen melodiös, ohne kitschig zu wirken, sie können harte Sounds auf angenehme Weise rüberbringen. Es gelingt der Band ganz bravurös, ihr Herzblut in jedem Basszupfer, in jeder Gitarrenarbeit, mit dem Gesang und den fliegenden Drumsticks vor den Zuhörern auszubreiten. Das alles empfand ich beim ersten Hören der Band. Porter stellen ihre Musik im Web zur Verfügung. Jeder kann die abwechslungsreichen Songs hören und sich ein Urteil bilden. Ich tat dies und gehörte ab dann zu den Unterstützern, die der Band ihre neue CD-Produktion finanzierten.

Jetzt endlich kam ich auch in den Genuss, die Band Live zu erleben. Im Düsseldorfer Session-Club spielten am letzten Wochenende verschiedene Bands im Rahmen einer Geburtstagsparty auf. Der Name “Session-Club” ließ in mir eine gewisse Vorstellung von der Location reifen. Oh, wie wunderbar Namen zu täuschen vermögen. Der Session-Club liegt auf einem alten Industriegelände und beherbergt diverse Proberäume für verschiedenste Bands. Alles sehr alt, aber für Bands sind solche Räume meist die einzige Chance, ihre Musik zu spielen. Und hinter dem Wort “Club” hätte ich nie und nimmer Punk- & Hardcore vermutet. Aber so kam es dann. Die einzige Band, die stilistisch überhaupt nicht passte, waren Porter.

Es gab an diesem Tag 2 Bands, die mir persönlich sehr gut gefielen. Gleich der erste Auftritt machte Spaß und hatte auch musikalisch einiges zu bieten. Die sehr junge Combo “Vollkommen Egal” spielen einen fröhlichen Punk/HardCore daher, der mitreisst. Sie sehen ein wenig nach Jungs aus, die grade erst ihr Abitur machten, lassen es aber gewaltig krachen und bringen ihren Spaß an ihrem Tun ins Publikum. Wie gesagt, sie haben mir wirklich sehr gefallen. Porter wusste mir live auch zu gefallen. Leider versagte an der Location die Technik ein wenig und der Sound war grottig. Trotzdem spielten Porter ihre Songs sehr gut. Sie verstehen ihr Handwerk und gehen routinierter an ihre Auftritte heran. Ich habe deshalb bereits geplant, den nächsten Auftritt in Bochum auch besuchen. Ich freue mich riesig darauf.

Alles in allem war es ein wirklich sehr schöner und gelungener Tag. Ich hampelte mit Ulf ein wenig vor der Kamera herum. Er ließ mich nicht ohne Interview zur Band für seinen Film entkommen. Ich hätte nicht gedacht, dass ich, als gestandene Quasselstrippe, vor der Kamera in arge Bedrängnis gerate. Ulf meinte, es war toll. Ich bezweifle das zwar, will ihm aber gerne Glauben schenken.

 

Ein HinweisUlf Hundeiker und Porter setzen sich für die kleine Aurela ein. Ulf startete die Aktion, Porter beteiligen sich, in dem sie ihre EP “Damocles” für 5€ verkaufen und jeden Cent davon auf das Spendenkonto bei World Live Vision einzahlen. Wahlweise kann auch das E-Book “50 kurze Tode” von mir für 1,02€ bei Amazon erstanden werden. Auch hier gehen die Einnahmen an Aurela.